Toyota hat die Entscheidung getroffen, Diesel aus seinem weltweiten Geschäft auslaufen zu lassen. Stattdessen setzt das Unternehmen sowohl bei kleinen als auch bei großen Fahrzeugen auf Hybridtechnologie. Ein Beispiel hierfür ist der RAV4, ein gewaltiges Auto mit einer Länge von mindestens 4,60 Metern. Diesel von BMW wurden vor einiger Zeit eingestellt, und Toyota bewirbt jetzt seine Hybridoption. Dieses Modell ist mit einem Vierzylinder-Benzinmotor mit 2,5 Litern Hubraum und 155 PS ausgestattet, der von einem 143 PS starken Elektromotor, einem Generator und einem Akku unter der Rückbank unterstützt wird. Die Batterie ist größer als eine Standard-Starterbatterie und kann das Auto auf kurzen Strecken rein elektrisch antreiben. Mit einem Verbrauch von 4,9 Litern und schönen 197 PS bietet der Autohersteller die Standardversion. Es gibt den RAV4 mit Automatik und Frontantrieb.

Unverzichtbar bei den ersten Schneeflocken kostet der Allradantrieb stolze 2.500 €. Während unseres Tests schaffte es unser Fahrzeug mit Frontantrieb nicht, die erste leicht ansteigende Kurve zu überwinden, und schlitterte unkontrolliert auf der verschneiten Straße. Es ist unklar, ob das Problem an der ungünstigen Gewichtsverteilung oder an den 18-Zoll-Rädern lag. Gleichwohl mussten wir die spöttischen Bemerkungen der vorbeikommenden Passanten über uns ergehen lassen. Der RAV4 blieb für den Rest des Tages am Straßenrand stehen, bis der Streudienst eintraf. Es dauert einige Zeit, sich an den Hybridantrieb zu gewöhnen.
Hybridfahrzeuge, insbesondere solche, die Toyota mit der Absicht herstellt, den Kraftstoffverbrauch zu senken, sind keine Autos, die Sie einfach als Firmenfahrzeug an Ihre Mitarbeiter übergeben können. Um einen Hybrid wirklich zu schätzen, muss man sich dafür interessieren. Sie müssen sich mit seinen einzigartigen Eigenschaften vertraut machen und lernen, wie man es richtig bedient. Wenn Sie einfach einsteigen, aufs Gaspedal treten und losrasen, werden Sie mit der Leistung des RAV4 nicht zufrieden sein. Dies liegt daran, dass Toyota-Motoren zum Heulen neigen und die Drehzahlmessernadel typischerweise knapp über dem roten Bereich schwebt. Dies kann sowohl für Fahrer als auch für Passagiere eine Quelle der Frustration sein.

Es gibt alternative Methoden. Eine besteht darin, das Gaspedal direkt mit dem Großhirn zu verbinden und so eine bessere Kontrolle über sich selbst zu ermöglichen. Ein anderer Ansatz besteht darin, einen Schritt zurückzutreten, vorsichtig zu fahren und das Auto so weit wie möglich gleiten zu lassen. Dies führt zu einer plötzlichen, fast unhörbaren Umstellung auf elektrische Energie, die mehrere hundert Meter dauern kann. Ein typisches Merkmal von Hybridfahrern ist der Wettstreit mit sich selbst, bei dem es darum geht, den Tagesverbrauch kontinuierlich zu senken und ein paar Meter mehr elektrisch zu fahren.

Bei Fahrten innerhalb der Stadt wird der RAV4 häufig mit Strom betrieben.
Der RAV4 verfügt über einen Motor, der so konstruiert ist, dass er in städtischen Umgebungen häufig in den E-Modus wechselt. Dabei wird der Fahrer durch verschiedene Anzeigen im Cockpit unterstützt. Diese Anzeigen geben Auskunft über den Ladezustand der Batterie und zeigen die Fahrpedalstellung an, bei der der Verbrennungsmotor startet. In der Praxis kann der SUV in einer elektrischen Kolonne lautlos bis zu 50 oder 60 km/h schnell dahingleiten. Beim Bremsen oder Bergabfahrten ist es von Vorteil, dass die Batterien automatisch wieder aufgeladen werden. Weiterhin ist ein EV-Modus verfügbar, der es Ihnen ermöglicht, die letzten Meter in Ihre Garage nur mit Strom zu fahren – ideal für ruhiges und unauffälliges Ankommen spät in der Nacht.

Obwohl der RAV4 mit einem Gewicht von 1,8 Tonnen nicht als besonders leichtes Fahrzeug gilt, ist es mit etwas Mäßigung dennoch möglich, im Stadtverkehr eine Kraftstoffeffizienz von etwa fünf Litern zu erreichen. Für längere Fahrten hält der RAV4 einen respektablen Verbrauch von sieben bis acht Litern ein. Weiterhin kann eine Reduzierung der Geschwindigkeit auf Autobahnen die Effizienz weiter verbessern.
Nach zweiwöchigen Testfahrten meldete der Bordcomputer jedoch einen Durchschnittsverbrauch von knapp zehn Litern. Toyota hat seine Hybridfahrzeuge für Geschwindigkeiten bis 130 km/h optimiert und ist damit in allen Ländern außer Deutschland sparsam. Trotzdem konnten wir den RAV4 ohne Probleme auf Geschwindigkeiten von 180 km/h beschleunigen, insbesondere im Power-Modus. Unerwarteterweise zeigt das Auto dynamische Fähigkeiten, generiert zusätzliche PS und vermittelt ein Gefühl von Fahrspaß, das das bloße Spritsparen übertrifft. Allerdings verbraucht er dabei auch mehr Kraftstoff. Nach unserer Messung sind es bis zu 13 Liter pro 100 Kilometer aus dem 60-Liter-Tank in die Einspritzanlage.
Für den viel beschäftigten Außendienstmitarbeiter, der hektisch von einem Termin zum nächsten springt, ist die Hybridtechnologie möglicherweise nicht die optimale Wahl. Stattdessen richtet es sich eher an den anspruchsvollen Fahrer, der souverän mit 130 km/h auf der Autobahn unterwegs ist und die weichen Sitze und das sanfte Handling des Fahrwerks zu schätzen weiß.

Ein wachsamerer Radar-Tempomat würde ihm zweifellos gefallen. Leider sind alle anderen Autos bereits aus dem Blickfeld verschwunden, als der Toyota eine angemessene Geschwindigkeit erreicht hat. Auch der Innenraum des Autos erweckt wenig Vertrauen. Selbst das lederbezogene Cockpit des 33.437 € teuren High-End-Exekutive-Modells mit diversen elektronischen Assistenten. Mit an Bord sind, mit einem 360-Grad-Kamerasystem, einem Soundsystem, einer elektrischen Heckklappe, elektrisch verstellbaren Ledersitzen und vielem mehr kann das kaum überdecken, enttäuschender Gesamteindruck des Autos. Weiterhin ist das Leder steif, das Infotainmentsystem nicht benutzerfreundlich und die Rückfahrkamera ist ein Feature, das Toyota zusammen mit dem Diesel hätte überdenken sollen. Das auf dem Monitor angezeigte undeutliche Bild hat eine unheimliche Ähnlichkeit mit einem archaischen Schwarz-Weiß-Fernsehbildschirm.